Brücken bauen über Kontinente – Aanchal

Aanchal

Indien ist mit über 1,3 Milliarden Menschen, vielen unterschiedlichen Religionen, Sprachen, Dialekten, Kulturräumen und fast so groß wie Europa für uns nicht zu erfassen. Kindheit in Indien umfassend zu beschreiben, ist nahezu unmöglich.

Etwa 40 % aller Inder sind weniger als 15 Jahre alt. 17 bis 18 Millionen Kinder kommen in einem Jahr zur Welt. Jedes fünfte Kind der Erde lebt in Indien. Die Ursachen für die vielfältigen Formen von Kinderarbeit ist die allgemeine Armut. Etwa 35 – 40 % aller Inder leben von weniger als einem US-Dollar am Tag. Naturkatastrophen verschärfen die Lage in vielen Landstrichen. Häufig kommt es zu extremen Dürreperioden, Überschwemmungen und Flutkatastrophen.

10 Jahre Aanchal - Schmetterlinge müssen fliegen

Mein Traum von Indien und Aanchal geht weiter

Der Rohbau im September 2019 (c) Gabi Bergau

Unter diesem Motto waren Pater Thomas und Gabi Bergau im September/Oktober 2019 in Indien unterwegs. Sie besuchten Aanchal und Indien. Ihr Bericht über den Baufortschritt und ihre Erlebnisse in Indien finden Sie unter dem Link.

Eigentlich ist Kinderarbeit in Indien für Minderjährige unter 14 Jahren gesetzlich verboten. Dennoch arbeiten nach Schätzungen von UNICEF etwa 44 Millionen Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren. Die Betroffenen haben oft eine Arbeitszeit zwischen 12 und 15 Stunden am Tag. Nach Schätzungen von UNICEF bekommen vier von fünf Kindern überhaupt keinen Lohn.

Dies sind nur einige Statistiken hinter denen sich Menschen verbergen, die in größter Armut leben und keinerlei Unterstützung erhalten.

Vor diesem schwierigen Hintergrund ist es der Ordensgemeinschaft von Pater Thomas „Carmelites of Mary Immaculate“ – kurz CMI – in jahrelanger Werbung um das Vertrauen der Menschen gelungen, ein Zentrum für Straßenkinder in Bhopal (die Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh im Herzen Indiens), aufzubauen.

Aanchal ist eine Mission, die aus dem Rahmen fällt, denn mit nur 2,3 % Verbreitung ist das Christentum in Indien eine verschwindend kleine Minderheit am Rand der Gesellschaft. Sie führen ihre Wurzeln auf den Apostel Thomas zurück, der im Jahr 52 n. Chr. nach Indien kam und das Evangelium verbreitete. So galt es, hohe Hürden innerhalb der Bevölkerung zu überwinden und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Offiziell wurde Aanchal am 1. März 2011 von Pater Jose Paul Eduthan CMI eingeweiht. Pater Anil Mathew Pazhoopillil CMI wurde durch die CMI-Niederlassung St. Paul – zu der auch Pater Thomas gehört – beauftragt, sich um den Aufbau der Mission für die Unterstützung von Straßen-, Slum- und Bahnhofskindern zu kümmern.

Die Hauptanliegen unserer Mission sind, dass wir uns um die Probleme der Straßenkinder sorgen, ihnen ihre verlorene Kindheit wiedergeben und ihren Träumen Flügel verleihen. Heute hat die Regierung für die Straßenkinder eine Behörde eingerichtet, die aber nur einen kleinen Teil aller Straßenkinder in Bhopal erfasst. Straßenkinder werden regelmäßig verhaftet und an Kinderhilfswerke verwiesen. Diese Zentren funktionieren jedoch mehr als Haftanstalten, in denen die Chancen für eine wirkliche soziale Rehabilitation sehr gering sind.

Wichtig ist Aanchal die Koordination mit anderen privaten, sowie den zuständigen staatlichen Stellen, um Angebote für Straßenkinder ergänzend aufeinander abzustimmen und vor Ort langfristige Betreuungsmöglichkeiten aufzubauen. So ist es sehr bedeutend für Aanchal im Januar 2017 die Akkreditierung der Regierung erhalten zu haben.

Um der Chancenlosigkeit zu entkommen, brauchen Straßenkinder Unterstützung und eine Lebensperspektive. Aanchal – ausschließlich durch Spenden gefördert (alle Spenden, die bar abgegeben oder auf das Konto von St. Michael überwiesen werden, erreichen Aanchal direkt und ohne zusätzliche Kosten in voller Höhe der Spende) – ermöglicht Straßenkindern eine tägliche Mahlzeit, Kleidung, Unterkunft, Schulunterricht und ermutigt sie, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Es geht aber nicht nur darum, Kinder um jeden Preis von der Straße zu holen, sondern um vorbeugende Arbeit mit Familien und Kindern, die in Gewalt und Armut leben. Wir müssen helfen, die Familienverhältnisse zu verbessern, bevor es die Kinder nicht mehr aushalten und auf die Straße fliehen.

Pater Anil hat mit seinen – zum großen Teil ehrenamtlichen – Helfern schon einige Initiativen auf den Weg bringen können.

So unterstützt er in Bhopal in fünf verschiedenen Slums die Menschen mit Nahrung, Schulunterricht, ärztlicher Hilfe und einer von ihm ins Leben gerufenen Blutbank. Er betreut in einem Obdachlosenheim 110 Mädchen – dem einzigen dieser Art in Madhya Pradesh – und bietet diesen Kinder Unterstützung bei Schul- und Berufsausbildung, Computerlehrgängen und organisiert medizinische Seminare. Aber diese Kinder sollen auch ihre Kindheit genießen können und deshalb gibt es immer eine große Feier am indischen Kindertag, er veranstaltet regelmäßig ein Sommerlager oder feiert auch nationale oder religiöse Feste mit ihnen.

Sie haben auch die Möglichkeit, durch eine Kinderpatenschaft einem der Kinder von Aanchal grundlegende Dinge, wie etwa Bildung, Gesundheit und Ernährung zu sichern. Damit schaffen Sie für dieses Kind die Basis für neue Perspektiven. Mit Ihrer Patenschaft für ein Kind binden Sie Familie und Umfeld des Kindes auf dem Weg in eine bessere Zukunft immer mit ein. Genau dadurch schafft eine Kinderpatenschaft wirkungsvolle und anhaltende Veränderungen. Aus Patenkindern werden verantwortungsvolle Erwachsene, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und die Welt, in der sie leben, mitgestalten und verändern! Mit nur 1 Euro am Tag ermöglicht Ihre regelmäßige Hilfe eine tiefgreifende Weiterentwicklung für diese Kinder.

Helfen auch Sie diesen Kindern von einer Zukunft in Würde träumen zu können. Wir haben eine lange Reise angetreten, die mit einem ersten kleinen Schritt begann.

Lassen wir weitere kleine Schritte folgen: Schmetterlinge sind geboren um zu fliegen – und sie müssen fliegen! Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.aanchal.de

Pastoralbüro St. Michael

Inselstraße 2
51545 Waldbröl

Öffnungszeiten des Pastoralbüros:

  • Montag: 15:00 bis 17:00 Uhr
  • Dienstag: 9:00 bis 12:00 Uhr und 15:00 bis 18.00 Uhr
  • Mittwoch: 9:00 bis 12:00 Uhr
  • Donnerstag: 9:00 bis 12:00 Uhr
  • Freitag: 9:00 bis 12:00 Uhr

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